News
01.11.2025
Nach einem längeren Unterbruch, war ich wieder einmal auf Youtube unterwegs. Dort habe ich das Stichwort „Alphorn„ oder „Cor des Alpes„ eingegeben. Beim Ansehen und vor allem beim Anhören mehrerer Beiträge, habe ich mich gefragt, warum die musikalischen Darbietungen oft so miserabel klingen. Es gibt Beiträge in denen die Bläser kaum drei unterschiedliche Töne sauber spielen können. Warum schämen sich die Spielenden nicht über ihr Unvermögen? Merken sie vielleicht gar nicht, dass sie das Instrument schlecht spielen? Auf der anderen Seite vermute ich, dass oft nicht die Spielenden selbst diese Filmchen ins Internet gestellt haben, sondern Zuhörende. Aber auch in diesem Fall würde ich mich genieren, wenn ich mit so wenig Können ein Konzert geben und mich dabei filmen lassen würde. Wo bleibt da das Qualitätsverständnis? Es gibt jedoch auch gute Darbietungen, nur sind diese leider in der Minderheit.
01.10.2025
Langsam aber sicher wird es wieder kälter. Dies bedeutet, dass man sich warm und vor Regen geschützt anziehen muss um draussen das Alphorn spielen zu können. Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt kann oft nicht in seiner Wohnung spielen. Also muss man draussen üben oder sich ein Probelokal suchen. Gruppen oder auch Formationen haben meist eine Möglichkeit so ein Lokal zu finden. (Wir probten über Jahre in einer Schreinerei.) Wie aber soll man alleine üben?
Eine Möglichkeit besteht darin mit einem Schalldämpfer zu spielen. Die einfachste Lösung bietet jedoch das Üben mit einem Gartenschlauch (c.a. 276-280 cm). Das klingt zwar nicht sehr gut und die Töne stimmen meist nicht ganz aber es ist ein gutes Krafttraining. Wer nur einmal in der Woche in einer Formation mitspielt, muss, aus Fairness den anderen Mitspielern gegenüber, auch alleine üben.
01.09.2025
Das angekündigte neue Notenheft mit blastechnisch leichten Melodien steht nun kurz vor der Fertigstellung. Die Druckvorlagen sind bereit, bedürfen jedoch noch mehrerer Kontrollen um grössere und kleinere Fehler zu beheben. In der ersten Woche September sollte es soweit sein, die Vorlagen in die Druckerei bringen zu können.
Es war das bisher aufwändigste Notenheft, dass wir nun veröffentlichen können. Die Herausforderung mit dem eingeschränkten Tonraum, trotzdem interessante und wohlklingende Melodien zu komponieren war gross. Dabei entstanden in den vergangenen Monaten 46 neue Melodien, wovon in einem Auswahlverfahren nun 21 Melodien im neuen Heft aufgenommen wurden. Bei dieser Auswahl war mir wiederum Marc-Antoine Grec eine wertvolle Stütze. Einige dieser Melodien können auch in einer blastechnisch etwas schwierigeren Variante (mit dem g’’) gespielt werden.
Wir hoffen mit diesem Notenheft einem Bedürfnis nachzukommen, denn es hat sich gezeigt, dass solche Melodien zunehmend gefragt sind.
Sobald das Notenheft verfügbar ist, werden wir es auf unserer Webseite bekanntgeben. Wir nehmen keine Vorbestellungen entgegen. Den Preis können wir erst berechnen, wenn wir die Druckkosten kennen.
01.08.2025
Heute möchte ich mich einem Missverständnis, welches ich immer wieder höre, widmen. Es geht um den Begriff TEMPO.
Tempo / Tempi = Zeit / Zeiten
1. Geschwindigkeit, (langsam oder schnell) mit der eine Bewegung, Handlung o. Ä. abläuft.
2. [Musik] Zeitmaß, das einem Werk zugeordnet und dessen Vortrag angemessen ist.
Tempo bedeutet in der Musik nicht „schnell„! Die Geschwindigkeit einer Melodie wird in der Musik durch eine Metronomangabe oder wörtliche Hinweise (italienisch) angegeben. Das fängt an bei „Largo„ (breit, sehr langsam) mit vielen Zwischenstufen, z.B. „Andante„ (gehend) oder „Moderato„ (mässig schnell) bis „Prestissimo„ (so schnell wie möglich).
Wenn es nach einem rit. (einem verlangsamten Abschluss eines Teils) heisst „a tempo„ so bedeutet dies, dass ab jetzt wieder im vorherigen (ursprünglichen) Tempo weitergespielt werden soll. Also auch hier, nicht schneller.
Mozart soll einmal gesagt haben, dass das Tempo etwas vom Wichtigsten in der Musik sei. Er meinte damit nicht, dass Musik immer möglichst schnell gespielt werden soll sondern, dass das Tempo (die Geschwindigkeit) der jeweiligen Musik angepasst sein müsse, weil das Tempo eben massgebend zum Charakter der Melodie beiträgt. Nun überlege Dir, ob eine Alphornmelodie mit hohem Tempo geblasen, sich in der Bergwelt entfalten kann. Übrigens; je langsamer gespielt werden muss, umso schwieriger ist es das Tempo beizubehalten. Und ja, wir leben in einer schnellen Zeit, da ist es doch erholsam das Tempo zu drosseln.
Bim Lindemaa, Alphornsolo
19.04.2025
Die Seite mit dem Beitrag über das Alphorn der Uni Basel, war plötzlich nicht mehr auffindbar. Sie haben die Adresse geändert. Nun haben wir die entsprechende Seite wieder gefunden.
01.04.2025
Heute möchte ich all jenen einen Rat geben, die das Alphorn zusammen mit der Orgel spielen.
Organistinnen und Organisten schreiben gerne in die Partituren. Z.B. welche Register sie verwenden wollen. Da aber nicht jede Orgel dieselben Register hat muss der/die nächste Begleiter/in wieder etwas anderes hinzufügen. Manchmal nehmen die Orgelspieler/innen nach dem Konzert die Noten ganz automatisch mit nach Hause.
Ich werde immer wieder gebeten Orgelpartituren nachzusenden! Hier also mein Rat: Gebt den Organistinnen und Organisten nicht die Originalnoten sondern eine Kopie davon. Da können sie dann ungeniert ihre Bemerkungen hineinschreiben, die Partituren „versehentlich„ mitnehmen und ihr müsst euch nicht neue Noten besorgen.
Archiv
01.04.2024
Für die wohl Meisten, welche heute das Alphorn blasen sind dies vielleicht NEWS.
Durch Zufall bin ich auf die Ausgabe von „Öisi Musig„ aus dem Jahr 1992 gestossen. Lang ist’s her… 32 Jahre. Es war eine andere Zeit, in der das echte Bedürfnis, die Passion sich einer Sache voll und ganz hinzugeben im Vordergrund stand.
Das Alter der Aufnahme sieht/hört man leider auch der Bild/Ton-Qualität an.
19.02.2023
Wir konnten gestern eine Bestellung für das letzte vorhandene Exemplar des Buches "Eine Auswertung und Interpretation historischer Quellen zur Alphornmelodik" entgegennehmen. Eine dritte Auflage ist nicht vorgesehen. Wer sich für das Thema interessiert, verweisen wir auf den Film (DVD) "Die Mundart des Alphorns", welcher auf den Erkenntnissen des Buches basiert.
01.11.2021
Zur Erinnerung, musikalische Werke, ob in Noten oder als klingende Dateien, sind urheberrechtlich geschützt. D.h. sie dürfen nicht kopiert werden, ausser man macht eine Kopie aus einem Heft das man erworben hat. Diese eine Kopie gilt dann als so genannte „Arbeitskopie„ für sich selbst. Auch diese darf nicht an andere verteilt werden.
Vermehrt werden nun sogar Dateien auf Webseiten gestellt, welche man herunterladen kann. Sind dies nicht eigene, selbst komponierte und aufgespielte (produzierte) Stücke, macht man sich damit strafbar.
Oft werden gebrauchte Alphörner zusammen mit einem ganzen Ordner angehäufter (illegaler) Kopien von Noten angeboten. Auch dies ist strafbar!
Wird man erwischt, kann dies sehr teuer zu stehen kommen!
Als Komponist und Hobby-Selbstverleger gebe ich Noten in professionell gedruckten Heften heraus. Das ist nich gratis! Im Verlagswesen gilt: Der Verkaufspreis muss sechs Mal höher angesetzt werden als die Druckkosten betragen. Das ist bei so kleinen Auflagen von Noten für Alphorn jedoch unmöglich, denn je kleiner die Auflage, umso höher sind die Kosten für das einzelne Exemplar. Zudem kann man nicht alle Hefte oder CD’s zum vollen Preis verkaufen. Etwa 40% der Notenhefte gehen an Musikalienhändler und diese erwarten einen namhaften Rabatt.
Richtigerweise müsste ich für ein Notenheft, welches ich für CHF 12.- anbiete also mehr als CHF 30.- verlangen. Dann könnte ich aber wohl noch weniger Heft verkaufen und die Noten würden noch mehr kopiert. Es dauerte mehr als 20 Jahre bis mein Hobby-Selbstverlag schwarze Zahlen schreiben konnte. Der seither bescheidene „Gewinn„ wird umgehend in die Herstellung eines neuen Notenheftes investiert. So ist es möglich, das Repertoire für Alphornblasende stetig zu erweitern.
Mit oben beschriebenem Verhalten macht man sich strafbar und verhindert gleichzeitig die Herausgabe von neuen Heften.
Und, ja, ich weiss, dass viel kopiert wird. Geiz ist eben geil. Aber, so wie viele glauben vielleicht einen grossen Lottogewinn zu machen, denken viele, dass ihre Straftat nicht bemerkt wird. Aber, wie wir alle wissen, macht hie und da jemand wirklich den erhofften Lottogewinn!
1.09.2020
Alphornmusik, der Unterschied
Seit Jahren beklage ich mich darüber, dass das Alphorn nicht mehr in der zu ihm passenden Art gespielt wird. Siehe, resp. lies auch hier: (Der Dialekt des Alphorns)
Heute will ich am Beispiel einer ganz einfachen Melodie („Am Dorfrand„) diesen Unterschied hörbar machen. Sie hören zwei Beispiele A: Die Melodie als Solo (eine entsprechende Version als Trio habe ich leider nicht gefunden) und B: dieselbe Melodie im Trio.
Es geht hier jedoch nicht um die Besetzung sondern um die artgerechte Umsetzung der Noten. Beispiel A kann man sich sehr gut in einer Berglandschaft vorstellen. Unaufgeregt, fast andächtig (mit viel Agogik) geblasen. Beispiel B klingt eher nach einer Tanzveranstaltung, einer Gaudi. Es wirkt gehetzt, hart und stur nach Metronom geblasen. Ganz abgesehen davon, dass hier die Bläser meinen die Melodie „verbessern„ zu müssen (nicht die im Original vorgegebenen Noten spielen). Ihre Version entspricht jedoch in keiner Weise den Regeln des mehrstimmigen Spiels. Für mich klingt die Version B nach „holdrio„.
Warum spielen diese Leute das Alphorn? In solcher Art gespielte Musik passt doch viel besser zu Blasmusikkapellen. Ist es nur der Geltungsdrang: „Hört wie gut wir das Alphorn blasen können!„?
Eines ist jedoch sicher. Das Wettrennen haben die Interpreten der Version B gewonnen, denn sie brauchten nur 1'26'' im Gegensatz zum Solisten, der für dieselbe Melodie 2'18'' gebraucht hat.
A
B
16.08.2020
Frances Jones, eine Alphornbläserin aus England, hat viele historische Abbildungen von Hirten- oder Alphornbläsern zusammengetragen, mit (wo bekannt) Datum, Ort sowie anderen zusätzlichen Informationen versehen. Für alle historisch interessierten Bläserinnen und Bläser sind dabei zwei wunderbare Webseitenarchive enstanden. Danke Frances!
Mit einem Klick auf die Bilder können Sie diese vergrössern.
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20.09.2016
Ruedi Bauriedl hat uns auf einen Film aufmerksam gemacht. Es sind Röntgenaufnahmen, resp. Magnetresonanztomographie-Aufnahmen (Mundhöhle und Lunge) einer Hornistin beim Spielen. Sehr interessant! Hier gehts zum Film. Haben Sie bitte etwas Geduld, die Einleitung dauert rund 35 Sekunden.